1 demographischer übergang deutschland
Was ist eigentlich das Modell des demographischen Übergangs und welche Phasen umfasst es? Die Merkmale und die Funktion des Modells erfährst du in unserem Beitrag und Video dazu! Es basiert auf der Beobachtung westlicher Industriestaaten und sagt die wahrscheinliche Entwicklung einer Bevölkerung über einen längeren Zeitraum voraus. Das Modell ist in fünf Phasen gegliedert, die sich jeweils durch eigene Merkmale auszeichnen. Daher sind für die Einteilung der Phasen, die Geburtenrate , die Sterberate sowie die Zuwachsrate besonders wichtig. Du erkennst hier deutlich, dass sich die Raten mit jeder Phase verändern. Der demographische Übergang bezeichnet also die Entwicklung von der Anfangsphase Phase 1 in die Endphase Phase 5 des Modells. In der Prätransformativen Phase Phase 1 des demographischen Modells erkennst du eine hohe Geburten- und Sterberate. Da etwa genauso viele Kinder geboren werden wie Menschen sterben, wächst die Bevölkerung nur wenig oder wird sogar etwas kleiner. Die Zuwachsrate ist also gering oder negativ. Aufgrund der geringen Lebenserwartung sind die Menschen des Landes eher jung.
Demographischer Übergang in Deutschland: Herausforderungen und Perspektiven
Die mitteltransformative Phase, die dritte Phase des Modells, zeichnet sich durch eine stetig sinkende Sterberate und einsetzenden Geburtenrückgang aus. Die vierte Phase ist die sogenannte spättransformative Phase. In dieser kommt es zu einem raschen Absinken der Geburtenrate, das Bevölkerungswachstum nimmt ab. In der letzten Phase, die posttransformative Phase, kommt es zu einer Stagnation der Wachstumsrate, da Geburten- und Sterberaten sich auf einem niedrigen Niveau eingependelt haben. Das Modell des demographischen Übergangs gibt somit Aufschluss darüber, wie weit die demographische Entwicklung eines Landes vorangeschritten ist. Allerdings sind Prognosen nur begrenzt möglich, da es nicht allgemein auf alle Staaten übertragbar ist. Der tatsächliche Verlauf weicht ,in einigen Staaten vom idealtypischen Verlauf ab. Die Entwicklungen in Industrieländern verliefen zudem in anderen Zeiträumen als heute in Entwicklungsländern. Dies liegt auch daran, dass die Voraussetzungen zu Beginn andere waren. Dies sollte bei der Übertragung des Modells berücksichtigt werden.
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Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Wirtschaft Deutschlands
Aufgezeigt wird, wie sich der demografische Wandel von der Agrar- und frühindustriellen Gesellschaft über die frühe Bundesrepublik und die DDR bis ins heutige Deutschland entwickelt e. Die Bevölkerung in Deutschland wird älter, die Lebenserwartung und die Jahre mit Rentenbezug steigen. Das Phänomen des demografischen Wandels gab es schon immer. Die deutsche Bevölkerung wuchs und wächst, wie auch die Weltbevölkerung, seit vielen Jahrhunderten mit einigen Schwankungen an. Nach der Völkerwanderung und der Besiedelung der germanischen Stämme war im frühen Mittelalter das Gebiet des heutigen Deutschlands vergleichsweise dünn besiedelt. Für das ostfränkische Reich im 9. Jahrhundert unter den späteren Karolingern schätzte der Bevölkerungswissenschaftler Gerhard Mackenroth die Bevölkerung auf 2,5 bis 3 Millionen. Für das Heilige Römische Reich unter Herrschaft der Salier, also im Jahrhunderts, werden bis zu 3,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner geschätzt. In der Agrargesellschaft und im frühindustriellen Zeitalter war nicht nur die Fruchtbarkeit hoch, sondern auch die Sterblichkeit, insbesondere die Kinder- und Säuglingssterblichkeit.
Alternde Gesellschaft: Soziale und politische Implikationen in Deutschland
In neueren Arbeiten etwa ab den er Jahren wird vielfach zwischen fünf Phasen des demografischen Transformationsprozesses unterschieden:. Der in der Empirie festgestellte demografische Übergang ist nicht in allen europäischen Ländern gleich verlaufen. Begonnen hat er in England und dauerte dort ca. Nicht nur die Dauer, sondern auch die Ausprägung der Bevölkerungsschere ist in den europäischen Ländern unterschiedlich. Eine Ausnahme stellt z. Frankreich dar: Der Rückgang von Sterbe- und Geburtenrate erfolgte fast gleichzeitig. Um solche Abweichungen mit einzubeziehen, wurde in den er Jahren das variable Modell des demografischen Übergangs entwickelt. Mit Hilfe verschiedener Kurven der Geburtenrate g1, g2, und g3 sowie der Sterberate s1, s2 und s3 , die unterschiedliche Neigungen aufweisen, können unterschiedliche Transformationsprozesse im Modell abgebildet werden. Zum Beispiel:. Damit ist das Modell des demografischen Übergangs flexibel genug, um eine Klassifizierung und Typisierung von Staaten hinsichtlich ihres Standes im Prozess des demografischen Übergangs und in der Art, wie dieser abläuft, zu erlauben.